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Feierliche Ankunft von Kardinal Troyer in Olmütz

Fast wie auf der großen Leinwand sehen wir, mit welcher Pracht Kardinal Troyer im August 1747 in Olmütz anfährt, um hier den Bischofsstuhl zu betreten. Am Hintergrund der Olmützer Häuser ist ein langer, hierarchisch gereihter Umzug aufgemalt. Im Vordergrund fährt der Trupp der Stadtgarde auf Pferden, es folgen Kutschen der Äbte aus nicht weit entfernten Klöstern. Hinter ihnen sind die Vasallen und Musiker des Bischofs auf Pferden und Kutschen. Im Zentrum des Umzuges fährt Bischof Troyer in einer wunderschönen Kutsche, umringt von Soldaten in feierlichen Uniformen. Hinter der Bischofskutsche folgen die Kanoniker, auch in reich verzierten Wagen, von denen einige gerade vom Bischof ausgeliehen wurden. Zum Schluss kauern sich so zu sagen die weitaus bescheideneren Kutschen der Stadträte. Obwohl das Bild mehr als dreißig Jahre nach dem Ereignis gefertigt wurde, zeigt es eine Vorstellung über den Charakter der Feierlichkeit und die Rolle, die die Kutsche spielte. Es ist erkennbar, dass die Einführung von Kardinal Troyer in den Bischofsstuhl eine einzigartige gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltung war.

Bischof Troyer war dabei einer der letzten Amtsträger, die so eine pompöse Feier beim Antritt ihrer Funktion haben konnten und gleichzeitig so viel Geld für sie ausgaben. Im 19. Jahrhundert waren die inaugurations Feiern weitaus bescheidener. Die feierliche Kutsche diente den Olmützer Bischöfen aber auch in den weiteren Jahren, worüber die Reparaturen zeugen, die sie in Funktionszustand erhielten.

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Nun können wir direkt aus dem Kutschenraum in die Schatzkammer des Erzdiözesan Museums eintreten.