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Neue Kellerräume - Olmützer Burg

Direkt vor uns haben wir die eigentlichen Grundsteine der Stadt. Anhand der monumentalen Überreste der Bauten können wir uns eine Vorstellung über die bedeutende Rolle von Olmütz im Mittelalter machen. Im 9. und 10. Jahrhundert gehörte es zu den Verwaltungszentren des ersten Staatskomplexes auf unserem Gebiet, Großmähren genannt, und war wahrscheinlich bereits damals Siedlung des Bischofs. Nach dem Zerfall dieses Reiches wurde die Olmützer Burg zur neuen Siedlung der neuen Herrscher aus dem Geschlecht der Přemysliden. Der böhmische König Vratislav II. erneuerte anschließend im Jahre 1063 das Bistum in Olmütz, dessen kirchliche Rechtskraft ganz Mähren umfasste.

Die eigentliche Olmützer Burg stellte wahrscheinlich bis zum Beginn des 12. Jahrhunderts eine Gruppe von Holzobjekten dar. Im Laufe der anschließenden Jahre wurden die Holzgebäude der Burg nach und nach mit neuen, aus Stein gebauten ersetzt. Der sehr einflussreiche und gebildete Bischof Jindřich Zdík ließ hier in der Hälfte des 12. Jahrhunderts die Kirche des Hl. Wenzels fertigstellen und ließ anschließend seine private Residenz aufbauen.

Durch das gewölbte Tor können Sie in den bewohnbaren romanischen Turm hineinsehen, der am Umbruch des 12. und 13. Jahrhunderts zum Schutz des nördlichen Einganges in die Burg entstand.

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Gehen wir weiter in den hinteren Teil der Neuen Kellerräume, wo wir uns wenigstens teilweise vorstellen können, wie der Dom des Hl. Wenzels zur Zeit seiner Entstehung in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts aussah und wie er sich nach dem Umbau im darauffolgenden Jahrhundert veränderte.