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Wappensaal - Kabinett für Elfenbein und Kunsthandwerk

Der Beginn der Sammlung der Kunstgegenstände aus Elfenbein, ist mit dem Olmützer Erzbischof Leopold Prečan verbunden. Die Kollektion hatte wahrscheinlich von Beginn an einen intimen Charakter und verzierte das Privathaus des Erzbischofs am Heiligenberg bei Olmütz. Den Beginn von Prečans Interesse für Elfenbein können wir vor das Jahr 1930 datieren. Die Gegenstände erwarb der Erzbischof von vielen Quellen, am meisten kaufte er von Antiquitäten Verkäufern. Den größten Anteil in der Sammlung haben die Werke Handwerklicher Kunst aus dem 19. Jahrhundert, vor allem aus den bekannten Werkstätten im französischen Dieppe und aus dem deutschen Erbach. Der Erzbischof widmete seine Aufmerksamkeit als einer der ersten Sammler aber auch der orientalen Kunst und sammelte auch eine große Menge an kleinen Japanischen Schnitzwerken genannt Necuke, die damals erst anfingen attraktiv zu sein für Sammler.

Zu den ältesten Werken gehören zwei Figuren der Jungfrau Maria mit dem Christkind, Pariser Arbeiten aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Das bemerkenswerteste Werk stellt aber im Gegenteil die Figur eines Bettlers dar, die aus Elfenbein, exotischem Holz und Glas gefertigt ist. Die Herstellung ähnlicher Statuen war sehr verbreitet in Süddeutschland in der zweiten Hälfte des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.